Brauns Quartier, das ist nicht nur ein Ensemble hochwertig sanierter Alt- und moderner Neubauten. Bei der Errichtung der KfW55-Häuser wurden in allen Bereichen nachhaltige, energie- und umweltschonende Verfahren angewendet. Auch bei der Realisierung des Parkdecks spielten sie eine wesentliche Rolle.
Die Wohlfühlfaktoren eines Zuhauses werden nicht nur von den Qualitäten der eigentlichen Wohnung bestimmt. Neben dem so wichtigen sozialen Umfeld spielen auch die unmittelbare Infrastruktur und zunehmend auch eine nachhaltige Umweltverträglichkeit des gesamten Wohnquartiers eine Rolle.
Mit dem Baustandard KfW55 wurde bereits ein wichtiger Pflock eingeschlagen. Alle Neubauten verbrauchen im Jahr rund 45 Prozent weniger Primärenergie als vergleichbare herkömmliche Neubauten. Die genutzten Bauverfahren, die verwendeten Dämmsysteme und die verbaute Infrastruktur, wie etwa Glasfaserkabel als Basis für energieoptimierende smart-home-Systeme, garantieren den KfW55 Standard, bieten beste Voraussetzungen für nachhaltiges Wohnen und den Bewohnern zugleich ein gutes Gefühl.
Dabei wird im Lichte wachsender E-Mobilität im komplexen Nachhaltigkeits-Puzzle auch eine effiziente, ökologisch-grüne Stromversorgung immer wichtiger. Hier ist mit Vorurteilen aufzuräumen, die in der Praxis lange widerlegt sind. Eines ist z.B. die Behauptung, die Lichter in der Straße gehen aus, wenn alle Elektroautos nach Feierabend zeitgleich zum Laden an die Wallboxen angeschlossen werden.
Das realisierte Parkdeck in Brauns-Quartier bietet insgesamt 35 überdachte Parkplätze, von denen 20 Stellplätze für einen Betrieb mit E-Ladestationen vorbereitet und bereits verkauft sind. Jeder Stellplatz ist mit einer eigenen Infrastruktur (separate Zähler, Steckdosen etc.) ausgestattet. So sind die neuen Eigentümer problemlos in der Lage, eigene Wallboxen zu installieren. Diese Vorgehensweise war notwendig, da einerseits eine KFW-Förderung momentan nur für Privatkunden möglich ist und andererseits in der Planungsphase nicht klar war, wieviel Wohnungsbesitzer tatsächlich schon e-mobil unterwegs sind. Auf die Installation eines intelligenten Lademanagement-Moduls wurde verzichtet, da es – anders als bei homogenen Fahrzeugflotten mit einem klaren, definierten Nutzungsprofil – für die gemeinsame Nutzung mehrerer Privatkunden mit einer komplexen Mischung aus unterschiedlichen Fahrzeugtypen, Lade- und Abrechnungsanforderungen noch keine ausgereiften Lösungen gibt.
Trotzdem haben wir gemeinsam mit den Stadtwerken Quedlinburg eine ökologisch nachhaltige und stabil funktionierende Lösung gefunden, bei der die Lichter nicht ausgehen, wenn alle E-Fahrzeuge gleichzeitig Strom tanken. Die Leistungsparameter sind so ausgelegt, dass Engpässe oder Überlastungen des Stromnetzes in Brauns Quartier ausgeschlossen sind. Zudem bieten die Stadtwerke interessante Tarife, die zu 100 Prozent auf grünen Ökostrom setzen. Das sind außerordentliche Anstrengungen eines lokalen Energieversorgers, die wir dankbar aufgreifen und in eine ökologische Realisierung von Brauns Quartier einfließen lassen. So ist ein stabiler und nachhaltiger Betrieb der Wallboxen möglich, im privaten Tagesgeschäft spielt die Reichweite keine Rolle mehr und lästige Tankstellenbesuche entfallen.
Und damit das Parkdeck so richtig grün wird und zusätzlich etwas für ein gesundes Mikroklima leistet, ist der Holzbau mit einem Gras-Dach versehen. Als besonderer Clou wurde eine rötliche Grassorte verwendet, die den Farbton der Ziegelsteine der einstigen Anilin-Farbenfabrik zitiert.
So schaffen wir nicht nur qualitativ hochwertigen Wohnraum. Mit unserem Parkdeck signalisieren wir der Stadt, dass wir auf allen Themenfeldern, die für deren Bewohner in Gegenwart und Zukunft wichtig sind, aktive Verantwortung übernehmen.
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